Raum und Kunst: inszenieren und schützen
Schlechte Lichtverhältnisse können den Kunstgenuss stören, denn wenn das Licht zu sehr blendet, bilden sich vor allem auf den Gemälden der Alten Meister wegen der Lasur auf den Ölfarben Reflexionen, die direkt ins Auge des Betrachters gehen. Eine unzureichende Beleuchtung der Werke ist ebenso unvorteilhaft, deshalb müssen Museums-Architekten ein Spagat zwischen guter Sichtbarkeit und den konservatorischen Anforderungen der Kunstobjekte hinlegen.
Es ist nämlich bekannt, dass gleißendes Licht einen Qualitätseinfluss auf Kunstwerke ausübt: Vergilbung und andere Schäden können die Folgen sein. Wird die Richtlinie für die maximale Beleuchtungsstärke nicht eingehalten, so wäre es bei millionenschweren Kunstwerken ein großer Verlust für das Museum. Um die Farbigkeit der eigenen Bilder möglichst lange zu erhalten, sollten diese Beleuchtungsregeln auch für die Schätze zu Hause angewendet werden. Tipps für eine individuelle Lichtplanung gibt es hier.
Sonnenschutz durch Glas-Querlamellen
So stellt neben der künstlichen Beleuchtung, die Regulierung des Tageslichts in Museen eine weitere Schwierigkeit dar. Bei Tageslicht wird zwar die beste Farbwahrnehmung gewährleistet, aber die ungehinderte UV-Einstrahlung ist ein Grauen für sämtliche Gemälde.
Was also muss getan werden, damit eine gleichmäßige und schonende Raumausleuchtung herrscht? Architekten stützen sich dabei auf eine Kombination aus Tages- und Kunstlichtsystemen. So kann das Tageslicht dank spezieller Vorrichtungen gefiltert und gedämpft im gesamten Raum gestreut werden. Die Technik dafür wird immer ausgefeilter, denn UV-filternde Glasdecken mit beweglichen Systemen, die nur diffuses Tageslicht hindurch lassen und Sonnenlicht gezielt ausblenden, werden immer häufiger eingesetzt.
Verschattung durch Plissee: Alte Kunst im neuen Licht
Sind zusätzliche Seitenfenster in Ausstellungsräumen vorzufinden, werden diese Glasflächen häufig verschattet. Eine zeitgemäße und vielseitige Möglichkeit stellen heutzutage Plissees dar. Nicht nur in modernen Museen wird dies genutzt, auch im Dresdner Zwinger kamen diese zum Einsatz. Barocke Architektur trifft auf modernste Innovation.