Tischler oder Schreiner - zwei
Bezeichnungen, ein Beruf. Je nach Region in Deutschland, sagen die einen
Tischler, die anderen Schreiner, gemeint ist aber das Handwerk, das sich
mit Holz beschäftigt und mit dem viele Menschen das Anfertigen von
Möbeln, Fenstern oder Türen verbinden.
Das ist auch richtig so, doch im
Laufe der Jahrhunderte hat sich der Beruf gewandelt. Die
Industrialisierung durch Maschineneinsatz, gerade in der
Fertigmöbelindustrie, hat hier ihre Spuren hinterlassen. Möbel, die vom
Schreiner oder Tischler handgefertigt werden, haben einen höheren Preis,
als die aus dem Möbelgeschäft, der Unterschied in der Qualität und den
verarbeiteten Materialien zeigt sich aber deutlich.
Schreiner und Tischler restaurieren auch antike Möbelstücke und
Gegenstände aus Holz. In Zeiten des Rokoko oder Barock waren Schreiner
wahre Künstler, man denke nur an die hochwertigen und einzigartigen
Schnitzereien, Drechselarbeiten und Intarsien, durch die sich die
Möbelstücke dieser Zeitepochen auszeichnen.
Das Aufmessen sowie der Aus- und Einbau von Fenstern, Türen und
Rollläden oder Jalousien gehört ebenso zu den Arbeitsaufgaben, wie der
Treppenbau oder der Ausbau von Räumen mit Holz. Küchenbau, Ladenbau,
Messebau, Saunabau oder der Hausbau aus Holz sind Einsatzgebiete für den
Schreiner oder Tischler, auf die er sich spezialisieren kann.
Die
Planung von Holzkonstruktionen oder Dachausbauten übernimmt der
Schreiner ebenfalls. Beim Dachausbau führt er die Verschalung und
Vertäfelung aus. In Fragen der Energie und des Wärmeschutzes ist er ein
wichtiger Ansprechpartner, da er die notwendigen Berechnungen
durchführen kann.
Wer den abwechslungsreichen Beruf des Schreiners oder Tischlers erlernen
möchte, der sollte, neben dem handwerklichen Geschick,
auch technisches Verständnis und Motivation zur stetigen Weiterbildung
mitbringen. Die Ausbildung dauert drei Jahre und wird in einem
handwerklichen Betrieb und in der Berufsschule (duales System) durchgeführt.